Das #Gehirn ist ein Wunder - ein teures Wunder. Es verbraucht ca. 500 Kilokalorien jeden Tag. Mehr als jedes andere Organ unseres Körpers und etwa ein Fünftel dessen, was ein Mensch am Tag zu sich nehmen sollte. Und wenn man aktiv denkt, sogar bis zu fünf Prozent mehr! Wie gut es dann tut, einfach mal innezuhalten, aus dem Hamsterrad des Denkens rauszukommen! Dazu muss man nicht #meditieren lernen. Es gibt kleine Möglichkeiten, einfache kleine Tricks, dem Hirn mal eine Pause zu gönnen. Wie beim Wandern gibt es den gleichen Effekt: man fühlt sich frischer, ist wieder bereit für neue #Herausforderungen. Ein Trick ist das #Innehalten. Es schafft #Abstand, man bekommt frische #Energie, neue #Inspiration. Weil auch die #Achtsamkeit steigt. Und kostet nichts. Ausser ein paar Minuten Ihrer Zeit. Probieren Sie es aus: suchen Sie sich ihre Art des Innehaltens aus, wenn sie spüren, dass Sie gerade nur #funktionieren. Und seien Sie #kreativ: nur wer etwas gerne macht, macht es auch regelmäßig! Berichten Sie mir, wie Sie innehalten. Ich würde mich darüber freuen und lerne gerne dazu!
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Ich darf als Coach immer wieder beobachten, wie diese Teile mit einer Klientin oder einem Klienten Frieden schliessen - und wie positiv daraufhin die ersehnte Veränderung war. Eine wundervolle Erfahrung und eine echte Belohnung eines Coachings. Ich habe in diesem Bild einen solchen wertvollen Moment festgehalten, meine Art, die Freude darüber wertzuschätzen.
Ich habe auch meine Teile, die nicht gerade meinen Werten entsprechen und immer wieder dazwischenfunken und mich übermannen wollen. Hier hilft die Kommunikation - ein elementares Mittel, um den Teilen die notwendige Beachtung, Gehör und Liebe zu schenken. And now some great news: my very close friend Birgit Penzenstadler organizes an online summit! So proud of her! Here's her summary:
"Connect to resilience and release worry Summit free online for 48 hours
birgit.systeme.io/summit And here is a sneak preview with Erin Telford: https://youtu.be/tofV5ZY17to Ich meditiere jeden Morgen, mindestens 20 Minuten. Ich setze mich einfach auf mein Meditationskissen, richte mich auf, entspanne meinen Körper und richte mit gesenktem Blick die Aufmerksamkeit auf den Atem und dann… sitze ich in Stille. Und verbinde mich auf eine subtile Art mit dem Universum.
Hat aber zugegebenerweise eine Weile gedauert, bis ich tatsächlich damit warm wurde. Es ist nicht immer einfach, in unserer schnelllebigen, hektischen Zeit zur Ruhe zu kommen. Zur Meditation stehe ich zum Beispiel ein wenig früher auf, damit ich anschließende für meine Kinder da sein kann, um sie morgens für die Vorbereitung zum Schultag zu begleiten. Ich nehme mir also ganz bewusst eine Zeit, in der ich mich ganz auf mich konzentrieren kann. Dieses Ritual ist damit ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben geworden. Wir reinigen jeden Morgen den Körper, pflegen ihn, damit wir für den Tag gerüstet sind. Aber wie sieht es mit der Pflege des Geistes aus? Diese vernachlässigen wir nur allzu gern. Hier sind fünf sehr einfache Gründe, warum ich diese Pflege des Geistes in meinen Morgenablauf übernommen habe: 1. Leistungsfähigkeit - Eine regelmäßige Meditationspraxis hält mich geistig fit! Beim Meditieren bin ich fokussiert, konzentriert und achtsam. Man stellt damit das Gehirn auf diesen Zustand behutsam um. Danach ist man aufnahmebereiter, klarer; dieser Zustand bleibt den Tag über und bei regelmäßiger Praxis kommt es zu einer allgemeinen Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit. 2. Achtsamkeit - Ich gehe bewusster in den Tag hinein! Bevor ich mich in die Hektik des Alltags werfe, bremse ich erst einmal bewusst ab, halte inne und beobachte mich, lasse meinen Geist wachsam und achtsam werden und bereite ihn vor. Damit habe ich das geistige Mindset, mich besser auf die Aufgaben, die nun anstehen, konzentrieren zu können. Daraus erwächst auch viel Gelassenheit! 3. Entspannung - Ich bin geistig und körperlich richtig locker! Wenn ich meditiere, ist mein Geist tiefer, entspannter als im Normalzustand. Der Parasympathikus ist aktiviert und somit der Ruhe- und Entspannungsmechanismus des Körpers. Doch dieser Mechanismus wirkt nicht nur während der Meditation, sondern hält auch noch danach an. Je häufiger ich meditiere, desto leichter und schneller bin ich auch in der Lage, diesen Entspannungszustand in jeder Situation herbeizuführen. 4. Empathie - Ich kann besser auf Menschen eingehen! Regelmäßige Meditation erhöht laut einer Studie[1] die Empathie, das Mitgefühl mit anderen Lebewesen. Das hat natürlich direkte positive Effekte auf das persönliche Miteinander im Privatleben und Beruf. Das fühle ich wirklich - zusammen mit der gewonnen Gelassenheit bin ich auch in problematischen Situationen viel entspannter! 5. Regeneration - Ich fühle mich erholter! Meditation weckt auf vielen Ebenen regenerative Kräfte. Bei andauerndem, chronischem Stress wird die Funktionsweise des Gehirns massiv beeinflusst und kann tatsächlich Schaden anrichten: es kann zu einer Gewebeschädigung im Hippocampus kommen! Hier sterben einfach Nerven ab. Die richtig gute Nachricht: durch regelmäßige Meditation kann sich das Gewebe laut einer weiteren, aktuellen Studie[2] hier wieder regenerieren. Und dies gilt analog für alle möglichen Schädigungen des Körpers. Es gibt natürlich noch viel mehr auch von der Wissenschaft erforschte positive Wirkungen auf Geist, Körper und Seele und es gibt auch unzählige Arten der Meditation, da ist für Jeden etwas dabei. Gründe sind also genug vorhanden, ein wenig Stille in das Leben einkehren zu lassen. Und ich habe es mir angewöhnt, meinen Klienten vor jeder Sitzung zumindest ein paar Minuten Stille zu schenken. Zum Beispiel trinke ich mit meinen Klienten auch mal nur eine Tasse Tee. Ohne zu reden. Auch das ist Meditation. Danach ist die Coachingsession von viel mehr Aufmerksamkeit und Ruhe begleitet. Ich gebe nicht selten meinen Klienten auch die Hausaufgabe, sich eine Art der Meditation zu suchen, die Ihnen passt und berate sie dazu. Während des gesamten Coachingprozesses üben sie die Meditation zu einem bestimmten Zeitpunkt jeden Tag. Dies unterstützt den Entwicklungsprozess wirklich sehr. Und es passiert nicht selten, dass diese Praxis danach von ihnen beibehalten wird. Weil es einfach guttut. Versuchen Sie`s mal – Sie werden überrascht sein! [1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3485650/ [2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3004979/ Meine Katze Kiki hat gerade keine Wahl - ihr Sichtfeld und die Wahrnehmung der Welt ist für eine Weile recht eingeschränkt. Aber Sie haben die Wahl - jederzeit - Situationen durch einen Schritt zurückzutreten mit einer deutlich veränderten Perspektive anders, neu bewerten zu dürfen.
Vielleicht schaffen Sie es sogar, sich dadurch Vorurteilsfreiheit zu erlangen; ein wertvoller Zustand, der nur allzuoft sich selbst und anderen zu wünschen wäre. Was für ein solches "Von aussen"-Betrachten notwendig ist? Zwei eigentlich ganz einfache Dinge: Innehalten und Achtsamkeit. Innehalten durch ein Heraustreten aus der Situation, einem Durchatmen, aus dem Raum gehen, den Blick woanders hinlenken, einen kurzen Stillstand erreichen, um dann den Blick wieder zurück zu wenden. Es darf auch das berühmte "bis 10 zählen" sein. Achtsamkeit durch die Konzentration auf die Atmung, ein Wahrnehmen des eigenen körperlichen Zustandes, ein Loslassen und Entpersonalisieren der Gefühle - nicht: ich bin ärgerlich, nervös, sondern: da ist Ärger, Nervosität... Dadurch entsteht eine andere Perspektive, die vielleicht neue Räume für Entscheidungen öffnet. Sie können also ihren "Hinderungskragen" viel einfacher ablegen als Kiki... Alles, was gegen die Natur ist, hat auf die Dauer keinen Bestand.
Charles Darwin Es ist gerade viel von Change, Veränderung und Wandel die Rede. Begriffe, denen eine geradezu lawinenhaft-laute Nutzung wiederfährt. Schlagwörter im regelrechten Sinne: sie erschlagen einen geradezu ob ihrer mantrahaften Verwendung in Marketing, Medien und Werbung, in Eigendarstellung der Experten und in allerlei Rezepturen („Wie Sie in 10 Schritten…“) für ein erfolgreiches Business in krisengeschüttelter Zeit. Sie laufen auch Gefahr, auf dem Jahrmarkt der Organisationsentwicklung als normiertes Standardtool verschachert zu werden. Was dem grundsätzlichen Gedanken nicht gerecht wird: die Auseinandersetzung mit den sich ändernden Bedingungen in wirtschaftlicher und persönlicher Umwelt ist überlebenswichtig, sie muss mit Bedacht und sinnvoll geführt werden. Doch geht meiner Meinung nach in dem ganzen lauten Mode-Erscheinungsgesumms des „Change-Business“ und begleitender fröhlichbunter Marketingwelt ein wichtiger Fakt unter: Veränderung hat es immer gegeben und wird es immer geben. Sie ist wirklich nichts Besonderes. Sie ist der normale, natürliche Zustand. Es ist die Natur der Dinge, der Umwelt, des Universums, sich in ständigem Wandel zu befinden. Die Natur, derer wir ein Teil sind, definiert sich in ihrer Lebendigkeit durch Veränderung - der Evolution. Das Ausbleiben dieser bedeutet den Tod eines Organismus. Ich plädiere sehr dafür, dem Change-Business die marktschreierische Maske der Mode abzunehmen, Veränderungsprozesse nicht als technisch-strukturiertes lineares Modell mit Anfang und Ende aufzufassen, also als „Zustands-Hopping“ zu definieren. Denn diese Art des Changemanagements birgt die Gefahr, dass wir nur von einem statischen Zustand zum nächsten wechseln, der wieder ohne Flexibilität und evolutionärer Natur ausgestattet ist und letztlich wieder irgendwann langwierig und teuer „gechangemanaged“ werden muss. Veränderung ohne Nachhaltigkeit und Sinn. Und natürlich-normalen Umständen sollte auch natürlich-normal begegnet werden. Es ist also Zeit wieder zu einem natürlichen, unaufgeregten Verhältnis, zu einem entspannten Bewusstsein für Veränderung zu kommen und der Tatsache, dass Veränderung laufend passiert. Und damit zu einer Haltung, die es uns ermöglicht, jederzeit und fließend kreativ, sinnvoll und sinnstiftend zu handeln. Wie können wir dieses uns innewohnende, natürliche Bewusstsein für Evolution wieder wecken und kultivieren? Nein, es gibt keinen magischen 10-Punkteplan. Das stabilste Fundament der Veränderung ist schlicht eine bewusste Kultur der Aufmerksamkeit. Ich kann erst eine Veränderung einleiten, wenn ich genau spüre, WAS um mich herum passiert. Was mit mir passiert. Denn „energy flows where attention goes“. Lange vor einer Handlung, in Wort oder Tat, habe ich oder das Unternehmen mit den zur Verfügung stehenden Sinnen einen Fokus gesucht, eine Perspektive eingenommen. Das geht blitzschnell und ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels verschiedenster Informationskanäle und Erfahrungswerte. Und je geschulter und intensiver unsere Aufmerksamkeit ist und wir offener sind, Erfahrungslernen zuzulassen, umso genauer sind die Informationen, die ich benötige, um dann handeln zu können. Also: hören Sie zu. Schweigen Sie. Beobachten Sie. Spüren Sie nach. Und dann handeln Sie. Ganz entspannt. Hören Sie auf Ihre Inspiration und folgen Sie dem inneren Ruf nach dem Sinn einer Veränderung. Wonach sehnen Sie sich als Führungskraft, als Mitarbeiter, als Mitglied einer Organisation? Halten Sie inne, beobachten sich, spüren Sie nach und vertrauen Sie ganz ihren Sinnen, ihrem Bauch, ihrer Inspiration und Kreativität. Folgen Sie ihrer Energie, folgen Sie der Energie Ihrer Umgebung. Das Schöne daran: wenn Sie dies können, kann das auch ihr Unternehmen. Organisationen werden ja ausschließlich durch Menschen wie Sie definiert. Man kann also auch fragen: wo liegt im Unternehmen gerade die meiste Energie? Gibt es Energieblocker, gibt es einen Staudamm, der Energie zurückhält, vielleicht in Struktur, Kultur oder Prozessen? Es kostet so viel Energie, einen Staudamm aufzubauen und zu unterhalten, der Energie zurückhält… folgen Sie ihrem Bedürfnis, diese Art der Energieverhinderer einzureißen. Ist man in der Lage, diese Art der Aufmerksamkeit für sich und das Unternehmen zu kultivieren und zurück zu einem immer wieder bewusstgemachten, stetigen Spüren von Änderungsimpulsen und darauf aufbauend zu einem kreativ-inspirierten Handeln zu kommen, geht der Lauf der natürlichen, verbrauchsarmen, energieschonenden Veränderung von Mensch und Unternehmen fast automatisch voran. Die Evolution darf wieder einsetzen, automatische Veränderungsprozesse dürfen wieder fließen. Und damit werden wieder Ressourcen frei für die eigentlich wichtigen Dinge: die Erfüllung des Sinns und des Zwecks des Unternehmens. Bleiben Sie Aufmerksam! Karl Michael Schölz Das Denken darüber, Arbeit und das (Privat)Leben nebeneinanderzustellen und zu vergleichen, hat Ursprünge in der Geschichte der Arbeit der letzten zwei Jahrhunderte. Die massenhafte Ausbeutung von Menschen zu Beginn der industriellen Revolution, die eine verständliche Forderung nach einem Schutz des Lebens außerhalb und innerhalb der damals brutalen und menschenverachtenden neuindustriellen Arbeitswelt implizierte und hart erkämpft werden musste, ist der Beginn dieser differenzierenden Denkweise.
Vielschichtiger und komplexer wurden die Arbeitswelt und damit das Leben der Arbeitnehmer durch die einsetzende Digitalisierung unserer Arbeitswelt zu Beginn der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Die nun rasant einsetzenden technologischen Fortschritte sind zumindest theoretisch so gedacht und konzipiert worden, dass sie das eigentliche Arbeiten wesentlich vereinfachen, Arbeitsprozesse effizienter machen und den Arbeitnehmern als Nebenprodukt Zeit geben, sich um ihr persönliches Leben zu kümmern - Familien, Ferien, Hobbys, persönliches Wachstum. Und die heutige Realität? Dieser Ansatz hat bekannter Weise nicht so ganz geklappt wie erhofft - eine Entwicklung, die einer gewissen Ironie nicht entbehrt: der technologische Fortschritt nimmt exponentiell zu, aber die Arbeitnehmer sind heute so gestresst wie eh und je. Zum heilsversprechenden Gral wurde die daraufhin verstärkte Diskussion über „Work-Life-Balance“ – ein Begriff, der erheblich an Bedeutung in der Fachwelt durch Forschung und dem Auftreten massiver psychologischer Probleme in der Arbeitswelt der Industrienationen bekam. Aber wir treten mit der so wichtigen Diskussion um die „Work-Life-Balance“ und den Versuchen, diese in den Griff zu bekommen, auf der Stelle. Trotz allem Fortschritts und der noch nie dagewesenen Menge an freier Zeit scheint, dass es immer noch eine massive Unverhältnismäßigkeit zwischen Belastung und Entlastung gibt. Irgendetwas scheint da also nicht zu funktionieren und sich der Diskussion und den Versuchen, ein Gleichgewicht herzustellen, zu entziehen. Und das liegt unter anderem an kategorisierenden Denkmustern. Wir Menschen lieben Kategorien. Kategorien machen das Denken einfach. Das hilft aber nicht. Und zu diesen kategorisierenden Denkmustern gehört der Begriff „Work-Life-Balance“, der in sich schon so falsch ist, dass es dringend Not tut, diesen grundsätzlich zur Diskussion zu stellen. Falsches Denken 1: es gibt „Work“ und es gibt „Life“ Themaverfehlung, setzen, sechs! In meinen Augen grundsätzlich daneben. Ich denke anders: Arbeit ist ein wichtiger Teil des Lebens! Der Begriff der "Work-Life-Balance" trennt plakativ und damit auch werbewirksam zwei Bereiche, die so nicht getrennt werden können und zementiert damit das typische Denken vieler Menschen, die nur außerhalb der Arbeit das „echte“ Leben suchen. Ein Phänomen, das auch der Spruch „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ versinnbildlicht. Und reflexartig jeden Freitag in deutschen Radiostationen den Drang auslöst, in aufgesetzter Gute-Laune-Manier das herannahende Wochenende als temporären Freigang von der sklavenhalterischen Arbeitswelt zu feiern, ein Hort des „Endlich-leben-könnens!“. Und wir programmieren uns tagtäglich selber - denken Sie doch einfach nur mal an die Tassen in Ihrer Teeküche und selbstausgedruckten, oft schon vergilbten Blätter an der Wand der Büros mit arbeitsverachtenden Sinnsprüchen mehr oder weniger humorvollen Inhalts (wie den Spruch oben), um uns Hoffnung auf ein Leben nach der Arbeit zu machen… Traurig, nicht? Wir sind anfällig für diese Art der Denke, weil wir Arbeit als solche nicht als Teil unseres Lebens akzeptieren und keine Verantwortung dafür übernehmen wollen. Aber Arbeit ist nicht das Gegenteil, sondern ein integraler Bestandteil des Lebens! Ohne ein Tun verkümmert der Mensch. Arbeit ist kein Fehler, den wir durch ein komplementäres Ausweiten und Distanzierung des Privatlebens von der Arbeit ausgleichen, in ein Gleichgewicht bringen und damit ausbügeln müssten. Wie Familie, Hobby und Gesundheit hat die Arbeit Momente, die uns beglücken, uns zufrieden machen und Zeiten, die uns mit Sorgen belasten. Diese Momente bestimmen unser Leben und sind Teil eines wunderbaren Prozesses, den wir „persönliche Entwicklung“ nennen. Falsches Denken 2: Es ist möglich, ein beständiges Gleichgewicht („Balance“) zwischen „Work“ und „Life“ herzustellen. Mal abgesehen davon, dass man keinen Zustand zwischen zwei Bereichen herstellen kann, die per definitionem nicht gegenübergestellt werden können: Gleichgewicht ist kein immerwährender Zustand. Vergessen Sie’s einfach. Eine Stasis des Gleichgewichtes im Lebensglück war und ist einer der maßgeblichsten Träume des Menschen, ist aber nicht natürlich und Gleichgewicht daher immer flüchtig. Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Lebenszustand erreicht, wo sich alles in einem perfekten Gleichgewicht befindet: Arbeit, Familie, Sport, Gesundheit. Das Glück strahlt wie Sonnenschein über einer palmengesäumten Strandidylle einer karibischen Bucht… Schön, nicht? Aber leider Illusion. Der nächste Sturm wartet immer um die Ecke und ein Seeigel im Wasser. Wir müssten also diesen Moment einfrieren können und keiner und nichts dürfte sich jetzt in diesen Zustand einmischen. Und ich sage ganz bewusst Zustand. Nicht Leben. Denn Leben bedeutet stetige Veränderung. Bewegt sich nichts mehr, nennt man diesen Zustand Tod. Leider fällt es dem Menschen in unserem Kulturkreis immer noch schwer, Veränderung als die einzige Konstante im Leben zu begreifen. Tritt keine Veränderung mehr ein, wird auch jede Möglichkeit der Verbesserung, der Weiterentwicklung und Entdeckung unterbunden. Persönliche Entwicklung bedarf eines steten Inputs durch Spannung, Gegensätze, Kontraste, die uns zum Denken und Fühlen anregen, Neugier erzeugen, Unglück überwinden lassen und unser Streben nach immer Besserem lebendig halten – und in der Veränderung das Glück zu suchen. Wie bei vielen problematischen Phänomenen unserer Gesellschaft bedarf es also einer grundsätzlichen, tiefen Diskussion und Veränderung in der Art und Weise unseres Verständnisses dieser Thematik und des Lebens. Ein Label "Work-Life-Balance" draufzupappen, um dann mit dem Befolgen eines „10 Schritte, um Ihre Work-Life-Balance in den Griff zu bekommen“-Artikels alles zu richten und glücklich zu werden, funktioniert also nicht. Vielmehr muss man Bewusstsein dafür schaffen, dass die Arbeit Teil dessen ist, was wir unser Leben nennen, welches sich ständig verändert, damit wir uns weiterentwickeln dürfen. Es ist deswegen auch ein so unglaublich vielschichtiges Thema, kaum befriedigend in einem kleinen Artikel abzuhandeln. Aber für den Anfang könnte man versuchen, einen neuen Ansatz verfolgen: anstatt komplementäres Denken zu pflegen und verzweifelt das „Life“ als Gegengewicht zur „Work“ auszurichten, behandeln wir doch die Arbeit, wie wir unsere Familie, unser Hobby und uns selbst behandeln sollten: mit Liebe, Würde, Wertschätzung, Neugier und Gleichmut. Nehmen wir die Arbeit mit offenen Armen an und heißen sie in der Familie der Lebensbereiche willkommen und akzeptieren die Dynamik dieser Familie, um sie dann beobachten und regulieren zu können. Und als ersten Schritt dazu plädiere ich dafür, schon zu bei der Begrifflichkeit damit anzufangen und der „Work-Life-Balance“ den fast schon altmodischen Ausdruck der „Lebensqualität“ entgegenzustellen und wieder zu neuen Ehren zu verhelfen. Er schließt die Arbeit vom Leben nicht aus, er integriert diesen Aspekt und wertschätzt ihn. Michael Schölz Morgens, irgendwo in Homeoffice-Deutschland: man sitzt endlich am Arbeitstisch und hat hier und da ein wenig planlos rumgetippt und Emails beantwortet – plötzlich fällt einem ein, dass man sich noch vielleicht in der Küche mit etwas Leckerem versorgen könnte. Man reißt den Kühlschrank auf und studiert den Inhalt mehr gelangweilt als interessiert. Denn eigentlich will man ja nix futtern. Also setzt sich wieder hin. Und surft ein bisschen…
Ehrlich: Das ist mir letzte Woche wieder mal des öfteren passiert. Typischer Fall von Prokrastination. Vermeidungsstrategie. Ich hasse das an mir. Aber das kennt jeder. Nicht nur im Homeoffice. Die Ursachen der Prokrastination sind vor allem Unsicherheit hinsichtlich der Aufgabenverteilung und Priorisierung, komplexe oder fehlende Arbeitsorganisation und Multifokus – etwas, was immer noch zu viele Menschen propagieren. Glauben Sie mir, das Gehirn ist einfach nicht dafür gebaut viele Dinge GLEICHZEITIG bewusst zu verarbeiten und in bewusste Handlung umzusetzen. Das geht einfach nicht. Sie glauben das bloß, weil sie viele Dinge in sehr kurzer Zeit machen (ob diese auch gut, sei dahingestellt) und dies suggeriert, das finde alles gleichzeitig statt. Tatsächlich machen sie alles nacheinander. Warum? Weil das Gehirn ansonsten zu viel Informationen bewusst verarbeiten müsste. Dafür ist es nicht gebaut. Deswegen werden so viele Sinneneindrücke UNBEWUSST verarbeitet. Versuchen Sie mal die Tasse Tee gleichzeitig zu riechen, zu schmecken, auf die Geräusche im Raum zu achten und diesen Text konzentriert zu lesen… Also: Multifokus ist eine Lüge und Multitasking ist ineffizient. Es wird zwar viel gearbeitet, aber wenig geleistet. Was ist also notwendig, um Prokrastination zu unterbinden und damit effizient arbeiten zu können? Ganz einfach: Klarheit schaffen, sinnvoll priorisieren, Multifokus unterbinden und dafür eine sehr einfache Methode verwenden. Ich liebe einfache Dinge. Und hier hat Ivy Lee vor einem Jahrhundert eine schöne Möglichkeit gefunden, um genau diese Thematik anzupacken. Ich mag Ivy Lee und seine Idee sehr – aber ich erspare mir hier die Geschichte dieser Methode, diese können Sie auf Wikipedia und vielen anderen Texten nachlesen – ich möchte lieber helfen und gleich zum Punkt kommen. Wie geht man also vor?
Einfachheit: Sie ist einfach und damit auch schnell umzusetzen. Komplexe Strategien und ellenlange ToDos sind schwerer zu verarbeiten - und man kommt morgens einfach leichter in die Gänge. Klarheit: Es geht nicht darum, alle Punkte der Liste in einem gewissen Zeitrahmen befriedigend zu erledigen, sondern zu verstehen, was wirklich wichtig ist und getan werden muss. Motivation: Es ist einfacher, die nächste Aufgabe zu lösen, wenn man einmal angefangen hat – es gibt mit der Erledigung eine Art Dynamik… Und: durch die Klarheit in Visionen, Zielsetzungen und Anliegen schaffen Sie auch Klarheit über Ihre Motivation, die Aufgaben umzusetzen. Fokus: Man wird gezwungen, sich nur auf eine Aufgabe zu konzentrieren und ist damit produktiver und erfolgreicher. Multifokus wird also vermieden und die Effizienz der Arbeit gesteigert. Priorität: Durch gezielte und wiederholte Prioritätensetzung werden die Aufgaben bearbeitet, die wirklich angepackt und abgeschlossen werden müssen. Probieren Sie es einfach mal aus. Und jetzt muss ich mir und Ivy eine Tasse Tee kochen. Vor der nächsten Aufgabe. Michael Schölz Die wenigsten Menschen haben wirklich die Überzeugung verinnerlicht, warum sie das tun, was sie tun. Tatsächlich glauben die meisten, dass sie wissen, warum sie etwas tun. Das ist ein kleiner, aber sehr wichtiger Unterschied. Er entscheidet auch über die Zufriedenheit im Leben.
Ich habe eine tiefe und unerschütterliche Einstellung, dass jeder, der die Grundsätze über sein Tun und Werk bewusst erforscht – und das muss man selbst machen, da kann und sollte einem keiner helfen - sich daraus eine Klarheit für Bereich entwickelt, die ihn und die Menschen, mit denen er zu tun hat, deutlich besser voranbringt als jede Marktforschung, eine Produkt- oder Dienstleistungsoptimierung oder Zielgruppenanalyse. Dies stellt – wenn die Prinzipien verinnerlicht sind – für mich lediglich eine banale strategische Komponente dar. Es gibt für meine Art mit Menschen zu arbeiten fünf wichtige Grundprinzipien, die aus verschiedenen psychologischen, philosophischen und spirituellen Ansätzen inspiriert sind. Diese Prinzipien sind philosophische Konzepte meines Selbstverständnisses als Coach, quasi das Herz dessen, wie ich mit Menschen arbeiten möchte. Auf diesem beruhen dann weitere Richtlinien, Einstellung, Verhalten, Handlungen und Methoden, beziehungsweise unterstützen diese meine Arbeit. Prinzipien mögen zuerst abstrakt sein und hinreichend viel Interpretationsspielraum und Implikationen beinhalten, jedoch sind sie ein roter Faden, der durch Erfahrung und Anwendung, durch Neugierde und Forschen zu Form, Wissen und Inhalt werden. Sie sind lebendig und atmen. Integriere ich diese Prinzipien in mein Leben und Arbeiten, sollten sie dann auch Mühelosigkeit und eine gewisse Leichtigkeit in meine Arbeit bringen und unbewusstes und absichtsloses Handeln fördern; im Daoismus bereits seit Jahrtausenden als das Prinzip „Wu Wei“ bekannt (Ernst Schwarz, 1995). Einheit und Veränderung in Abhängigkeit Dieses auf Holismus und Systematik beruhende Prinzip besagt, dass nichts unabhängig besteht und sich alles deswegen in ständiger Veränderung befindet. Alles Ganze besteht aus Teilen und alles wirkt auf alles – dies gilt für das ganze Universum, und damit auch für den in seine Umwelt integrierten und mit ihr interagierenden Menschen. Dieser ist als ein System auf verschiedenen Ebenen (körperlich, geistig, psychisch) zu verstehen, dass wiederum in verschiedenste Systeme eingebettet ist, die sich alle untereinander beeinflussen und miteinander in einem Beziehungsgeflecht und intensives Kommunikation aus Ursache und Wirkung auf allen Ebenen verbunden ist. Im Buddhismus wird dieses Prinzip von Ursache und Wirkung und die damit einhergehende Veränderung als zentraler Aspekt der philosophischen Grundlage betrachtet (Tenzin Gyatso 2015). Im Coaching bedeutet das nichts Geringeres, als dass es nicht das eine Problem oder die eine soziale Ebene gibt, welche herausgelöst für sich betrachtet wird, sondern es muss immer angenommen werden, dass Wirkungen vieler Ursachen auf verschiedenen Ebenen existieren. Es muss also der Mensch und seine Umwelt, in der er agiert, im Ganzen betrachtet werden und damit Veränderung als ein natürlicher Zustand akzeptiert werden. Gewaltlosigkeit Der Mensch und alle seine körperlichen, geistigen und seelischen Ebenen wie auch das Universum streben nach Gleichgewicht. Dies ist ein ganz natürliches Phänomen: der Mensch möchte ausgeglichen und damit glücklich sein und hat - ohne jede Ausnahme - dieses auch verdient. Treten aber Störungen auf, sind diese dann auftretenden Widerstandsformen Manifestationen der Versuche beteiligten Ebenen, Elemente oder Teile, wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Gegen diese Blockaden zu arbeiten oder diese zu ignorieren hieße also, Gewalt anzuwenden, zu viel Energie in ihrer Bekämpfung zu verbrauchen, um damit Widerstände und damit das Ungleichgewicht unweigerlich zu verstärken - um dann noch mehr Energie zu verbrauchen. Zeigt ein Klient Blockaden im Entwicklungsprozess, müssen diese klar analysiert und bewusst gemacht werden, um die Entwicklung voranzubringen. Jeder Widerstand zeigt eine Polarisierung, Widerstände sind das Kernmaterial, mit dem im Coaching gearbeitet wird. Widerstände und Blockaden anzunehmen und mit offenen Armen willkommen zu heissen, um sie dann auflösen zu können - das erfordert Mut, ist aber letztlich der erfolgreichere Weg. Gewaltlosigkeit ist aber auch darin zu üben, dass der Klient zu nichts gedrängt werden und der Prozess des Coachings fließen darf. Fühlt sich etwas nicht leicht an, ist es nicht richtig. Ich habe als Coach das Vertrauen in den Klienten, dass er die Lösung in sich trägt und diese zu seinem Wohle einsetzen kann. Ich sehe mich hier auf Augenhöhe mit dem Klienten, quasi in einer antiautoritären Beziehung zu ihm. Coaching ist keine Beratung. Innere Achtsamkeit Diese Art der Haltung dient dem Klienten und auch dem Coach dazu, sich innerlich kennenzulernen, um dann nach und nach die Möglichkeit der inneren und äußeren Steuerung zu erlernen und anzuwenden. Nach innen gerichtete Achtsamkeit ist vorurteilsfrei, beobachtend, nicht wertend, annehmend und ist grundsätzlich auf die gegenwärtige Erfahrung und den jetzigen Ist-Zustand gerichtet – „was fühle ich wenn ich daran denke, dass…“. Mit dieser Haltung können Muster, Blockaden, Polarisierungen auf intensive Art erlebt, erfahren und erkannt werden, um sie dann aufzulösen und neue Wege zu finden. Dies gilt wie erwähnt nicht nur für den Klienten, sondern auch für den Coach, der nicht nur die Achtsamkeit des Klienten wecken und fördern soll, sondern auch auf sich achten sollte, um jederzeit den Prozess reflektieren und steuern zu können. Dies erfordert aber bestimmte Voraussetzungen wie Langsamkeit des Prozesses, Innehalten und Neugierde, Offenheit und viel Geduld auf beiden Seiten. Es ist wie es ist Ein guter Freund hat zu mir mal gesagt: „Gerade herrscht draußen genau das Wetter, das ich mir gewünscht habe. Denn auch wenn ich es nicht wollte, wäre es trotzdem da. Und so bin ich zufriedener.“ Akzeptanz dessen, wie sich Dinge und Situationen im Augenblick tatsächlich darstellen ist eine wichtige Voraussetzung dafür, Ansätze für eine Veränderung zu finden. Dies erscheint auf den ersten Blick logisch, jedoch liegt es in unserer kulturell-soziologischen Prägung viel Konfliktstoff darin: denn erst die Nicht-Akzeptanz wird als Antrieb für eine Weiterentwicklung verstanden und in aller Regel betont – „Ich will das nicht, also muss ich etwas ändern!“. Das ist jedoch erst der zweite Schritt. Der Ist-Zustand muss erst intensiv erfahren und verstanden und mit offenen Armen angenommen werden. Ignorieren oder gar Verneinen ist kontraproduktiv und Widerspricht auch dem Prinzip der Gewaltlosigkeit. Die Würde Auch wenn ich hier keine Reihenfolge in der Aufzählung habe oder glaube, dass alle Prinzipien gleichwertig sind: dieses liegt mir besonders am Herzen. Die Würde des Menschen und seiner Umwelt ist für mich der absolute innere Kompass, nachdem mein Handeln (nicht nur) innerhalb des Coachings ausgerichtet ist - und damit auch eine Frage meiner eigenen Würde. Ist man seiner Würde bewusst – und das bedeutet auch seines Selbst bewusst zu sein, besonders innerhalb des Ziels des Coachings – hat man ein natürliches Selbst-Verständnis gewonnen und ist nicht mehr verführbar (Gerald Hüther, 2018). Ein Großteil der menschlichen Konflikte lassen sich auf Verletzungen dieses Selbstverständnisses, nicht als Objekt behandelt werden zu wollen oder andere so zu behandeln, zurückführen. Hat man die Würde seiner Umwelt erkannt, ist es nicht mehr möglich, diese bewusst und mit Absicht verletzen zu wollen – man würde sich selbst verletzen. Denn – und hier schließt sich der Kreis zum ersten Prinzip – alles existiert in Abhängigkeit vom allem. Natürlich sind diese Prinzipien nicht für sich alleine stehend und unterstehen immer einer Veränderung – gemäß dem ersten Prinzip sind sie voneinander abhängig und beeinflussen sie sich gegenseitig. Sie sind sicherlich auch nicht vollständig und werden es nie sein, denn auch meine Entwicklung als Coach unterliegt diesen Prinzipien. Alles ist im Fluss und alles verändert sich. Ich betrachte diese aufgeführten Prinzipien aber als so fundamental, dass ich sicher bin, dass diese im Kern zentrale Bestandteile meines dem Menschen und seinen Bedürfnissen zugewandtem Coaching bleiben werden. Michael Schölz Als am Anfang der Gesundheitskrise der Begriff „Social Distancing“ verbreitet und dessen Gebrauch üblich wurde, meinte man damit die Aufforderung, körperliche Nähe zu anderen Menschen zu meiden, um die Ansteckungsgefahr zu verringern und die Verbreitung des Virus zu verlangsamen. Dieses ambitionierte Vorhaben wurde im privaten Bereich aber auch in Firmen zum geflügelten Schlagwort eines hektischen Aktionismus und mehr oder weniger erfolgreich umgesetzt. Absage von Veranstaltungen, Homeoffice, Schichtarbeit, Nutzung digitaler Medien und Kurzarbeit in der Arbeitswelt wurden dabei zu den meistgenutzten Mitteln, man arbeitet möglichst von zuhause aus und isoliert sich. Auch im privaten Bereich wird Social Distancing mehr oder weniger konsequent umgesetzt. Jedoch laufen viele Menschen und Organisationen damit auch Gefahr, etwas sehr Ungesundes einschleichen zu lassen, was so eigentlich gar nicht gewollt war: tatsächliche soziale Distanz. Denn mit der körperlichen Isolation geht oft im Hintergrund auch eine soziale Isolation einher.
Menschen sind soziale Tiere, sie brauchen das soziale Leben und die direkte Kommunikation, um sich weiterzuentwickeln, als Teil der Gesellschaft ein Zugehörigkeitsgefühl zu bekommen. Bekommen sie das nicht, können die psychischen Folgen verheerend sein. Der Begriff „Social Distancing“ beschreibt aber genau das Gegenteil eines gesunden sozialen Kontaktes und impliziert damit aufgezwungene Vereinsamung. Es wäre viel besser gewesen, einen Begriff wie „Körperliche Distanz“, also „Physical Distance“ statt „Social Distancing“ zu verwenden. Und frühzeitig – wie bei der Notwendigkeit körperlicher Distanz - auch eine Diskussion um die Wichtigkeit der sozialen Interaktion („Social Connection“) anzustoßen. Denn „Physical Distance“ darf und soll soziale Interaktion nicht ausschließen – ein auch im unternehmerischen Bereichen ungemein wichtiger Aspekt! In Unternehmen (und natürlich auch anderen Organsiationen) ist die Hauptaufgabe der Führung somit genau jetzt das Gegenteil von „Social Distancing“. Nie war es wichtiger als jetzt, dass Führung und Mitarbeiter kommunizieren! Vorgesetzte sollten den Kontakt trotz „Physical Distancing“ zu Mitarbeitern gerade jetzt aufrechterhalten, sogar noch intensivieren - und damit die Verbindung zur Gemeinschaft zu festigen. Es geht nicht nur darum, diese wirtschaftlich aktiv, produktiv und innovativ und damit am Leben zu erhalten. Mindestens ebenso wichtig ist es jetzt, allen Beteiligten Sicherheit im Umgang mit der derzeitigen Situation, klare Verhaltensstrategien und Orientierung zu geben, die Identität mit der Organisation zu stärken. Hier bekommt das Wort „Mitarbeiter“ endlich die Wichtigkeit, die es verdient: die Beteiligung der Mitarbeiter am Krisenmanagement, an der Entwicklung neuer Ideen, Anpassungsstrategien und der Entwicklung einer erneuerten Organisationskultur durch diese Zeit ist ein wesentlicher Überlebensfaktor für eine Zukunft! Machen wir uns die Begriffe „Social Connection“ und „Physical Distance“ zu eigen - statt „Social Distance“! Es wäre gesünder und hat Zukunft. Michael Schölz |
AutorDipl. Ing. Karl Michael Schölz Archiv
October 2020
Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand. |