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Lieblose Kritik ist ein Schwert!

10/25/2019

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Im Alltag des Coachings ist es immer wieder erstaunlich, wie oft das Thema Kritik thematisiert wird. Fehlendes Gespür für die Äußerung von Kritik oder der hilflose Umgang damit sind oft Anlass für ernsthafte Probleme für Klienten. Beides hängt auch oft zusammen - wenn jemand nie gelernt hat, selbst konstruktiv zu kritisieren, ist auch oft nicht in der Lage, Kritik produktiv und positiv einzuordnen. Und umgekehrt.

Um was geht es bei der Kritik als solches? Sie ist erst einmal in ihrer ursprünglichen Definition grundsätzlich kein negativ konnotierter Begriff. Es geht vielmehr um Feedback, um eine Beurteilung anhand eines Maßstabes und Orientierung. Ohne Feedback, in der Systemtheorie eigentlich nichts anderes als Austausch von Daten und Informationen, findet der Mensch keinen Weg, seine Handlung oder Gegenstand zu verbessern, Erwartungen zu erfüllen oder sich innerhalb eines sozialen Systems einzuordnen.

In der Alltagssprache ist Kritik jedoch unterschieden vom Lob. Und damit dann im Idealfall als ein Mittel beschrieben, Missstände konstruktiv aufzuzeigen und zu bewerten, um zu einer Änderung zu motivieren. Also einen negativen Zustand zu einem positiven zu verwandeln.
Kritik zu üben gehört damit zu den wichtigsten und meistgenutzten Aufgaben in Arbeitsverhältnissen – und gleichzeitig zu denen, die oft furchtbar missbraucht werden. Menschen lieben es in aller Regel zu kritisieren. Ein wunderbares Machtwerkzeug, um Mitmenschen mal richtig eins überzubraten und seine eigene Position zu verbessern und Daseinsberechtigung zu unterstreichen. Gewonnen ist aber damit aber nichts. 
Manchmal hassen Menschen es aber auch zu kritisieren. Denn oft genug wird es dann emotional und damit unproduktiv. Es ist fast die Regel, dass Kritik - eigentlich gemeint als ein sinnvoller, sachlich gemeinter Vorschlag - unglücklich formuliert und damit anders aufgenommen wird, als man wollte.
In beiden Fällen geht es dann richtig los mit dem Gefühls-Pingpong - plötzlich findet man sich in einer belastenden, automatischen Schleife aus Angriff und Gegenangriff gefangen, garniert mit viel Emotion, die die Hilflosigkeit der Beteiligten gnadenlos offenbart. Und die Coaches so lieben, aufzulösen. 
Was kann man also tun, um Kritik so anzubringen, dass sie positiv wirkt und wirklich nutzt? 

Seien Sie präzise!
Man sollte den Gegenstand der Kritik genau benennen, eine konkrete Schwäche oder Zustand genau definieren - pauschalisieren Sie nicht. Nullinformationen, wie zum Beispiel, dass man „etwas“ falsch gemacht hat, wirken eher als persönlicher Angriff und nicht als nützliche Information. Seien Sie genau in der Beschreibung, bieten Sie aussagekräftige Beispiele zur Verdeutlichung des Problems, was zu verbessern ist und formulieren Sie in Ich-Botschaften. Seien Sie nicht schwammig und reden Sie nicht um den heißen Brei herum. Das mag keiner und bietet keinen Weg zur Lösung des Problems. Also:

Bieten Sie einen Lösungsweg an!
Kritik muss mit seinen Informationen Türen für neue Möglichkeiten und Alternativen aufstoßen. Präzise formuliert und mit Hinweisen garniert, wo denn die Probleme liegen und wie sie gelöst werden könnten, können beim Gegenüber durchaus motivierend wirken und ein Umdenken und eine veränderte Haltung und Handlung bewirken. Aber wenn Sie wollen, dass Ihr Gegenüber wieder scheitert, müssten Sie einfach die mentale Tür zuhauen. Dazu eignen sich Sätze wie „Das ist Mist. Morgen will ich eine Lösung auf dem Tisch haben!“ Das demoralisiert ordentlich. Aber das wollen Sie nicht, oder?

Seien Sie präsent!
Von Angesicht zu Angesicht geäußert ist Kritik – wie auch Lob – am wirksamsten. Unpersönlich ausgesprochene Kritik, wie zum Beispiel durch Email, eine Notiz oder eine andere Form der Textnachricht, lässt Raum für Interpretationen und nimmt die Möglichkeit zu einer sinnvollen Antwort oder Klärung. Denn es fehlen auf beiden Seiten die unterschwelligen, helfenden Kommunikationsebenen wie Stimmung, Sprachfärbung, Haltung, Sensibilität und Empathie.

Seien Sie also auch empathisch! 
Halten Sie kurz inne, wenn Sie der Ärger oder der Drang, zu kritisieren, übermannen droht und bleiben Sie gelassen. Stellen Sie sich auf Ihr Gegenüber ein und versetzen Sie sich in seine Lage. Wie würden Sie am liebsten kritisiert werden? Überlegen Sie sich genau wie Sie etwas sagen und versetzen Sie sich in eine wertschätzende, respektvoll geprägte Haltung und Stimmung dem Objekt der Kritik und dem Menschen gegenüber, der sie aufnehmen muss. Fehlende Empathie sorgt für Verletzungen und Missverständnisse durch persönliche Herabsetzung. Beste Voraussetzungen für massive Konflikte.

Offenheit und Vertrauen, aber auch klare Worte sind wertvolle Begleiter in der Führung und im Miteinander. Wenn Sie hier also noch unsicher sind oder entsprechende Signale empfangen, reden Sie offen über Ihre Befürchtungen, dass Ihre Kritik zu persönlich genommen werden könnte und damit ihre Wirkung verfehlt. Zeigen Sie Ihrem Gegenüber, dass Sie Vertrauen in seine Fähigkeiten haben, bieten Sie an, die Kritik in Achtsamkeit wirken und setzen zu lassen, den Impuls des spontanen Widerstandes – sofern er eintritt - zu analysieren und über Ihre Kritik in Ruhe nachzudenken. Und später noch einmal auf Sie zurückzukommen.

„Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den Andern, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.“
Christian Morgenstern
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Es ist, wie es ist – Zur Akzeptanz von Veränderung

9/6/2019

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Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung!“ Heraklit 
Achtung, jetzt kommt...


...eine Binsenweisheit: Das Leben besteht aus Veränderung. Personen, Gruppen, Organisationen und soziale Systeme, alle Systeme dieser Welt sind ein „Geschehen“ und keine feststehenden Objekte.


"Ja klar, Michael, das weiss doch jeder!"
Wirklich? Sind Sie sich dessen aber auch bewusst?
Schauen Sie doch einfach mal aus dem Fenster. 
Was nehmen Sie wahr?


Vielleicht den Verkehr auf den Straßen. Die Veränderung der Landschaft durch das Abendlicht, die Bewegungen der Bäume und Wolken. Oder Regen. Vielleicht einen Vogel beim Flug. Den Rauch aus den Schornsteinen. Nicht eine Zehntelsekunde ist unsere Umwelt in demselben Zustand oder gar starr.
Und so ist es natürlich auch im Berufsleben. Berufe verändern sich, Menschen verändern sich, Firmen verändern sich, Bedürfnisse verändern sich, ständig und manchmal dramatisch schnell. Man kann schimpfen, hadern, granteln (die Bayern wissen Bescheid!), sich dagegen sperren oder dies negieren, der Veränderung also die Maske der Unveränderlichkeit geben – aber man steht in aller Regel auf verlorenem Posten. Es können sich sogar destruktive Repräsentanzen entwickeln.

Haben Sie sich nicht trotzdem auch mal gewünscht, dass alles bliebe wie es ist? 
Bingo!


Aber Erich Fried sagte einmal, wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt. Sich gegen Veränderungen zu sperren und sie zu negieren, kostet sinnlos Kraft und Energie. Man denke nur an die Fitness-, die Schönheitsoperations- oder die Kosmetikindustrien, die uns immer noch suggestiv auffordern, das Altern schlichtweg zu negieren. Die natürliche Entwicklung ist der erklärte Feind! 
Aber es ist ein Kampf, den man nicht gewinnen kann.

Im Gegenteil: es wird nur ein Staudamm der Illusion errichtet, der gegen die immer stärken werdende Kraft der Veränderung irgendwann zu schwach wird – und dann wird man hilflos hinweggerissen.
Wie tritt man also am besten Veränderungen entgegen? 
Richtig!
Man akzeptiert sie ganz einfach.

Denn wenn man mit Bewusstheit die Tatsache akzeptiert, dass Veränderung ein natürlicher, immer andauender Prozess ist, erreicht man eine entspannte und starke „Es ist, wie es ist“-Haltung. 

"Aber Michael, wir sollen also einfach aufgeben? DAS ist nicht akzeptabel!"
Nein. Das nicht.

Akzeptieren heißt nicht hinnehmen, sie ist nicht mit Resignation oder gar Aufgabe gleichzusetzen! Hinnehmen würde bedeuten, die Situation aus der Passivität des Opferdaseins heraus anzunehmen und dysfunktionale Muster zu stärken. 
Vielmehr hat man mit der „Es ist, wie es ist“-Haltung ein mächtiges Werkzeug zur Bewältigung anstehender Veränderungen in der Hand: es ist der mentale Zustand, der es einem erlaubt, gelassen über den Dingen zu stehen, man tritt damit zurück und ist in der Lage, neue Situationen aus einem bewussten Abstand zu betrachten. Die Akzeptanz beinhaltet also einen aktiven Part der jeweilig anzunehmenden Situation, sie beinhaltet das bewusste Entscheiden aus der Gelassenheit.
Und Veränderungen verlangen Entscheidungen. 
Aber nicht gegen sie.
Sondern mit ihnen.

Eine akzeptierende, gelassene „Es ist, wie es ist“-Haltung eröffnet also die Möglichkeit, sich viel schneller und leichter auf Veränderungen pragmatisch einzustellen, diese sachbezogen zu bewerten, zu reagieren und zu handeln. Man spart viel Energie, Kraft und Zeit. Es kann Veränderungen beschleunigen, aber man steuert diese zu seinem Vorteil und zu seinem Nutzen. 
Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg dabei!

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    Autor

    Dipl. Ing. Karl Michael Schölz

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